Zell am See Geschichte

Zell am See gehört zu den ältesten bajuwarischen Siedlungen des Pinzgaus - um 740 n. Chr. gründeten Mönche im Auftrag des Salzburger Erzbischofs Johannes den Ort „cella in bisonzio“ (Zelle im Pinzgau). 743 wird es erstmals urkundlich erwähnt.

1357 wurde der Ort zum Markt erhoben und in der Folge durch den Aufschwung des Bergbaues im nahen Hirzbachtal und in Limberg zu einem blühenden Gemeinwesen. In den Bauernkriegen von 1525/26 verhielten sich die Zeller eher neutral oder blieben dem Erzbischof treu, wodurch sie bei der jährlichen Wallfahrt zum Salzburger Dom Vorrechte eingeräumt erhielten. Nach einem Brand der Stadtpfarrkirche 1559 errichteten die Gebrüder Rosenberger das Schloss Rosenberg, heutiges Rathaus und Sitz der Stadtverwaltung.

 

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Erst im Jahre 1810 erhielt der Ort den endgültigen Namen „Zell am See“

Seit 1854 ist Zell am See, durch die Bemühungen des wohl bedeutendsten Bürgermeisters des Marktes, Josef Salzmann, wieder ununterbrochen Sitz der Bezirkshauptmannschaft, wodurch im Ort verschiedene Ämter und Verwaltungsstellen ansässig wurden. Die Eisenbahn wurde am 3. Juli 1875 eröffnet. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz markierte den eigentlichen Beginn der touristischen Erschließung des Ortes, die ersten größeren Hotels entstanden und der Tourismus begann zu blühen. 1885 besuchte das damalige Kaiserpaar Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth („Sisi“) Zell am See. 1898 begann der Bau der Pinzgauer Lokalbahn 4 und damit die verkehrsmäßige Erschließung des Oberpinzgaues. 1900 hielt sich die bekannte Familie Trapp einen Sommer lang in Thumersbach auf.

Die erste Zeller Luftseilbahn wurde ab 1927 erbaut und erschließt den Zeller Hausberg, die Schmittenhöhe. Am 24. Januar 1928 wurde Zell am See vom Salzburger Landtag zur Stadt erhoben, begründet durch den Status als „ältester Ort deutscher Kultur im Pinzgau“. Bereits 1921 gab es in Zell am See einen den aufkommenden Nationalsozialisten zuordenbaren Bürgermeister. Bald wurde der Stadtplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.

Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zur Lazarettstadt, denn der Bezirk galt als eine der letzten Bastionen der Nationalsozialisten. Während der Kriegsjahre blieb die Stadt von Bombenangriffen weitgehend verschont. Abwürfe fielen nur in den See oder auf die Schmittenhöhe.

Am Anfang der Besatzungszeit verfiel Zell am See in eine Wirtschaftskrise. Die drei Stadtführer konnten das Ruder aber umreißen und legten die Grundsteine für den heute florierenden, modernen Tourismus. Auch für die Bildung wurde nach dem Krieg viel getan. Am 12. Juni 1966 wurde Zell am See von einer Unwetterkatastrophe heimgesucht. Nach zweistündigem Gewitter mit Regenfällen und Hagelschlag, trat der Schmittenbach über die Ufer. Die Straßen waren bald von Schlamm und Geröllmassen unpassierbar. 2007 wurden drei bauliche Großprojekte fertig gestellt: Das Ferry Porsche Congress Center, der wohl modernste Bau der Stadt, ein Einkaufszentrum sowie eine weitere Zubringerbahn auf die Schmittenhöhe.

Fläche: 55,14 km² Einwohner: 9.759 (01.01.2017) Höhe: 757 m Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner pro km² Kfz-Kennzeichen: ZE